„Ein musikalisches Event der Extraklasse mit herausragenden Musikern“ hat Pfarrer Dr. Harald Knobloch bei der Begrüßung am 24.01.2016 versprochen. Diese hohe Erwartung erfüllten die Musiker beim Konzert „Sorgenfrei meets Lottner“ in der Auferstehungskirche voll.
Es muss sich um etwas ganz Besonderes handeln, wenn eine Kirche die vielen Gäste nicht aufnehmen kann. Nachdem die Auferstehungskirche bereits mit zusätzlichen Stühlen ausgestattet wurde, suchten sich viele im Zwischenbau einen Stehplatz und harrten dort zwei Stunden lang aus. Der Titel des Konzerts wies mit den Geschwistern Lottner und den Sorgenfreis auf Namen hin, die in Musikerkreisen durch viele bemerkenswerte Auftritte bekannt sind und einen hohen Stellenwert besitzen. Mit dem „Rondeau“ aus den „Symphonies de Fanfares“ erfolgte eine triumphale Eröffnung mit David Sorgenfrei an der Trompete und Florian Sorgenfrei auf der Orgel. Wie Moderator Johannes Lohrer ausgeführt hatte, standen im ersten Teil Stücke aus der Renaissance, dem Barock und der Romantik im Mittelpunkt, während der zweite Teil von Filmmusik und Pop-Songs geprägt war. Als besondere technische Raffinesse erwies sich das Übertragen der Konzertsequenzen, die auf der Empore stattfanden, mittels Beamer in den Zuschauerraum, bei der die begeisterten Gäste dem Organisten auf die flinken Finger schauen konnten. Mit „Pur ti miro“ trugen die Sopranistin Felicitas Mandon und ihr Bruder, der Tenor Alexander Lottner, die einer Familie mit neun Kindern entstammen, ein romantisches Duett von Claudio Monteverdi vor. Im Anschluss daran spielte Florian Sorgenfrei, der vor Jahren schon in der Big-Band des Ortenburg-Gymnasiums glänzte, das berühmte Präludium von Johann Sebastian Bach. Man hätte eine Stecknadel fallen hören, so still war es, als die in Operngesang am Konservatorium in München ausgebildete Felicitas Mandon eine Arie aus der Oper „Rinaldo“ von Georg Friedrich Händel vortrug. Gänsehaut-Feeling kam beim „Ave Maria“ mit Trompete und Orgel auf, während Alexander Lottner und seine Schwester das „Ave verum corpus“ gefühlvoll sangen. Mit der „Toccata“ von Eugène Gigot war eines der beliebtesten Konzertstücke der französischen Romantik auf der Orgel zu hören. Mit dem selbstarrangierten Stück „Afro Cuban“ des zeitgenössischen Jazz-Komponisten Matthias Michael entließen Organist Sorgenfrei und Sonnyboy Jonas Sorgenfrei am Schlagzeug die Zuhörer in die Pause. Im Gemeindesaal gab es Sekt und Getränke, deren Erlös für die Dachsanierung des Gotteshauses verwendet wird. Mit dem „Pasticcio“ von Jean Langlais begann der zweite Teil des Konzerts der Extraklasse. In dem bekannten Stück „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ zog Jonas Sorgenfrei, der in Würzburg Schlagzeug studiert, alle Register seines Könnens. Zum Träumen waren die Stücke „Comptine d´un autre été“ aus „Die fabelhafte Welt der Amelie“ auf dem Klavier sowie das Halleluja von Jeff Buckley, das Alexander Lottner mit der exzellenten Gitarrenbegleitung von David Sorgenfrei vortrug. Mit rhythmischen Impressionen auf dem Schlagzeug und dem gemeinsam gesungenen Song von „Coldplay“ endete ein grandioses Konzert, das mit fünf studierten Musikern eine besondere Qualität hatte. Mit Beifallsrufen, stehenden Ovationen und langem Applaus entließen die Zuhörer, von denen viele aus Neunburg, Schwarzhofen und Nabburg gekommen waren, die fünf sympathischen Musiker erst nach einigen Zugaben. Mit Sinatras Song „My way“ endete das Konzert, das alle tief bewegt und beeindruckt hatte. Im Foyer bedankten sich viele Gäste persönlich für den zweistündigen Hörgenuss. Pfarrer Knobloch überreichte an die Interpreten imitierte Luther-Playmobilfiguren.