Traditionell erleuchtete das Osterfeuer den Kirchgarten als die Kirchgänger um sechs Uhr zur Feier der Osternacht kamen, und spendete Licht und Wärme. Nach den Lesungen in der dunklen Kirche setzten Orgel und Glocken ein. Die Damen des Familienchors, die auch den Gottesdienst musikalisch gestalteten, entfernten die Verhüllungen und schmückten den Altar und den Taufstein mit strahlend gelben Osterglocken. Das Läuten der Glocken und der frühlingshafte Blumenschmuck symbolisierten die Auferstehung. Pfarrer Norbert Schlinke trug die Osterkerze in das Gotteshaus und begrüßte die Gottesdienstbesucher. „Wer von uns kann schon sagen, ich habe den Herrn gesehen?“, sagte er in seiner Ansprache und leitete zu Maria von Magdala über. Die meisten Menschen hingegen sehen immer zuerst den Gärtner, der alles in Ordnung bringt. „Viele können das alles nur schwer glauben, Maria von Magdala hingegen war von Jesu Auferstehung überzeugt“, so die Aussage des Geistlichen, der weiter ausführte: „Er hat uns verlassen, um Tag und Nacht bei uns zu sein.“ Neben dem Gemeindechor unter Leitung von Paulette Siegl umrahmte Falk Gilch den Abendmahlsgottesdienst auf der Orgel. Nach dem besinnlichen Gottesdienst war die Gemeinde zum gemeinsamen Osterfrühstück mit Osterbrot, Schmierkuchen, Wurst und Rühreiern eingeladen. Der Posaunenchor spielte im Anschluss Choräle auf dem Friedhof. Der Familiengottesdienst um neun Uhr, bei dem auch viele Kinder und Jugendliche zu Gast waren, hatte auch Maria von Magdala zum Thema und wurde durch ein mächtiges Präludium des Posaunenchors unter Leitung von Christine Forster eröffnet. „Der Herr ist auferstanden“, begrüßte Pfarrer Schlinke die Gemeinde, und diese antwortete: „Er ist wahrhaftig auferstanden.“ Die Osterfreude kommt vom Kern des Glaubens her, betonte der Geistliche und unterstrich dies mit dem gemeinsam gesungenen Kanon „Lobet und preiset den Herrn“. Mit dem Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“, führte er die Kinder zur Ostergeschichte hin. „Aber an Ostern stoßen wir mit diesem Spiel an Grenzen“, erklärte er und führte in einem Anspiel die Szene der Maria von Magdala vor, die vor dem leeren Grab steht, das am Altar bildlich dargestellt war. Jesus zeigte sich ihr und sagte: „Ich bin auferstanden“. Sie ging hin und erzählte es allen. „Sehen, das ist es, was wir an Ostern lernen können“, lautete sein abschließendes Statement. Nach dem Musiknachspiel durch den Posaunenchor, der zusammen mit Walter Wölfel an der Orgel den Gottesdienst festlich umrahmte, suchten die Kinder im Pfarrgarten nach Ostereiern. Am Ostermontag feierte die Schönseer Gemeinde Ostergottesdienst zusammen mit Pfarrer Schlinke. Der Familienchor erfreute mit Osterliedern. (weu)
Pfarrer Norbert Schlinke brachte in einer szenischen Erzählung die Geschichte der Auferstehung Christi am Beispiel der Maria von Magdala nahe.