Der Heilige Abend in der Auferstehungskirche (2016)

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Der Heilige Abend begann in der evangelischen Auferstehungskirche mit der Familienchristvesper um 17 Uhr. Bereits um 15 Uhr hat Pfarrer Norbert Schlinke den evangelischen Gottesdienstbesuchern der Schönseer Kirchengemeinde die Weihnachtsbotschaft unter dem Thema „Ich bin das Licht der Welt – Weihnachten als Licht der Welt“, in einem Gottesdienst überbracht, den der Posaunenchor musikalisch umrahmte. Im Gottesdienst in der  übervollen Auferstehungskirche, den der Posaunenchor und der Familienchor musikalisch gestalteten, wies Pfarrer Schlinke bei der Begrüßung auf den eigentlichen Sinn von Weihnachten als christliches Fest hin. „Alle Welt will Weihnachten feiern, aber viele kommen in Erklärungsnot“, hob er hervor. Als Fest der Familie, des Friedens, der Ruhe und Besinnung sowie der Kinder werde es bezeichnet, wobei es auch Überschneidungen gebe. „Wir Gläubigen erinnern uns daran, dass Gott Mensch geworden ist, und das ist ein besonderes Geheimnis, das uns staunen lässt“, lautete seine Botschaft. Ein modernes Krippenspiel, das von Paulette Siegl und den Kindern einstudiert wurde, spielte in zwei Welten. Einerseits wurden die Szenen des neuen Testaments traditionell dargestellt, die Kommentare der beiden Jugendlichen, die durch das Spiel führten, trafen jedoch haargenau den Zeitgeist mit all seinen Problemen. Die zwei, die anfänglich im Glauben unterschiedliche Positionen vertraten, nahmen auch Bezug auf die  aktuelle Flüchtlingsproblematik. Wie bei der Herbergssuche dargestellt, habe man auch heute Probleme, Fremde anzunehmen. Die drei Könige, die zur Krippe kamen symbolisierten, dass Gott sowohl zu den Reichen als auch zu den Armen kommt. Als die zwei Jugendlichen auf ihrem Weg einen „Syrer“ trafen, der seit zwei Jahren in Deutschland wohnt, stand fest: „ Siehst du, so viele Parallelen gibt es zwischen Bibel und dem wirklichen Leben!“ Daraufhin wollte die „Ungläubige“ mehr von Jesus erfahren. Dieses „mehr erfahren“ griff Pfarrer Schlinke bei seiner Predigt auf. Die Weihnachtsgeschichte sei nur der Anfang von Jesus. Mit der Auferstehung gewinne sie eine neue Bedeutung. „Auch wenn sich viele Menschen eher den Wirten nahe fühlen, vermittelt die Bibel, dass die Hilfsbedürftigen ein Recht auf Hilfe haben, und so sollte es auch bei den Flüchtlingen sein“, schloss Pfarrer Schlinke seine Predigt. Eine gefühlvolle, meditative Christmette erlebte die Gemeinde um 22 Uhr. Mit Musik Geigen, Flöte und Gitarre begleitete Familie Schlinke die Gottesdienstbesucher, die mit viel Gesang und Texten aus dem Alten Testament auf Weihnachten eingestimmt wurden. Pfarrer Schlinke las Texte, die die „Nacht“ und die Verheißung zum  Thema hatten, Pfarrerin Schlinke las dazu die passenden Lesungen. Mit einem Violinenduett „First Noel“ verabschiedeten Miriam und Martin Schlinke die Besucher. Am ersten Weihnachtstag feierte Pfarrerin Ruth Schlinke mit der Oberviechtacher Gemeinde den Weihnachtsfestgottesdienst, mit der Schönseer Gemeinde am zweiten Weihnachtstag. (weu)

 

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Familie Schlinke gestaltete die Christmette musikalisch.