Lange Nacht der offenen Kirchen

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 „Auf vielen Wegen Gott begegnen“ war das Programm der „Langen Nacht der offenen Kirchen“ überschrieben. Mit diesem ökumenischen Projekt mit der Idee, Kirche neu und einmal ganz anders als beim Gottesdienst zu erleben, reihte sich Oberviechtach ein in die großartige Veranstaltungsreihe, wie sie in Würzburg, Bamberg oder Wien bereits feste Einrichtung ist. Die unterschiedlichen Programmpunkte in der katholischen und der evangelischen Kirche sowie das gesamte Ambiente dieser langen Nacht schufen Kirchen als Orte der Begegnung, des Gesprächs, der Kunst und Musik,  aber auch der Stille und Spiritualität. Das Planungsteam aus evangelischen und katholischen Gemeindegliedern unter der Federführung von Bianca Reil und Andreas Fleischer    in enger Zusammenarbeit mit Gabi Gilch hat in monatelanger Vorarbeit ein bunt gemischtes Programm auf die Beine gestellt. Mit einem ökumenischen Abendgottesdienst in der Auferstehungskirche durch Pfarrer Norbert Schlinke und Kaplan Martin Popp begann eine Nacht mit vielen wunderbaren Erlebnissen und Begegnungen. Über den mit riesigen Laternen und vielen Kerzen gezierten Vorplatz der Auferstehungskirche betraten die Gläubigen das Gotteshaus und wurden von den Willkommensklängen des evangelischen Posaunenchors begrüßt. Pfarrer Schlinke eröffnete die Andacht mit den Worten: „Wir begeben uns auf unseren gemeinsamen Weg zu Gott und beginnen nun ein wunderbares Event, das uns alle hoffentlich sehr bereichern wird.“ Kaplan Popp spendete den Abendsegen. Während es auf evangelischer Seite mit der Jugendgruppe und dem Familienchor mit Szenen, Gesang und Impulsen weiterging, gestaltete die Kolpingfamilie eine Andacht mit meditativen Gedanken zur „Schöpfung“ in der Pfarrkirche. Silvia Felgenträger (Querflöte) und Veronika Miller-Wabra (Harfe) präsentierten romantische Abendmusik am Altar des evangelischen Gotteshauses und Christa Wölfel las  Segenswünsche. Zur gleichen Zeit in der katholischen Kirche trugen Personen des öffentlichen Lebens zur Orgelmusik von Kaplan Popp ihre Lieblingsbibelstelle vor. Unter Leitung von  Thea Schwärzler setzte die Gruppe „miteinander“ besondere Akzente und bot den Zuhörern in der Stadtpfarrkirche neue geistliche Lieder und Impulse zum Thema „Maria, die Mutter Jesu“. Nach der Vorführung der Filmkomödie „Mord im Pfarrhaus“ ließ die Stadtkapelle in der Auferstehungskirche als Höhepunkt und Abschluss Musik als „Sprache der Engel“ erschallen. Die Musik der fast fünfzig Musikerinnen und Musiker beeindruckte das Publikum sehr und zeigte die große konzertante Bandbreite des Oberviechtacher Vorzeigeklangkörpers. Mit einem bemerkenswerten Lichtevent, das den Kirchenraum der Stadtpfarrkirche mysthisch und romantisch beleuchtete, beeindruckte die Jugend mit ihrem „Moonlightprayer“. In Wort, Bild und Rauch beleuchteten sie die sieben Sakramente. Anschließend hieß es dann „Spot an“ und Kirchenpfleger Günter Flierl unternahm mit den Besuchern  eine etwas andere Kirchenführung. Auch neben den Hauptacts war in beiden Kirchen für ein interessantes Beiprogramm gesorgt. In beiden Gemeinden wurden Getränke aller Art und Speisen wie Zwiebelkuchen und Pizza sowie Kaffee und Kuchen angeboten. War es im evangelischen Gemeindesaal der „Raum der Bibel“, der zum Lesen, Schmökern und Blättern Gelegenheit gab, so war im Kirchenraum der Pfarrkirche eine Vielzahl an Meditationsmöglichkeiten aufgebaut. Im „Raum der Stille“ konnte man zu sich selber finden oder den Text von „Spuren im Sand“ anhand eines Barfußpfades hautnah erleben. Stoffe wurden als Bibelfahnen bemalt und aufgehängt und in Bildern aus dem Heiligen Land konnte man Gott begegnen. Mit meditativen Taizé-Gesängen, gestaltet von Andreas Fleischer, und dem ökumenischen Abendsegen, gespendet von Dekan Kaufmann und Pfarrer Schlinke, wurde der Schlusspunkt unter eine Veranstaltung gesetzt, die so in Oberviechtach einmalig war und lange nachwirken wird. (weu)

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 Die Stadtkapelle mit knapp fünfzig Musikerinnen und Musikern begeisterte mit konzertanter Musik in der Auferstehungskirche.

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Ein stimmungsvolles Finale der Kirchennacht erlebten die Christen beider Konfessionen bei dem Taize-Gebet in der Stadtpfarrkirche.

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Impulse erhielten die Gäste der Auferstehungskirche durch Szenen und Gesang, dargestellt von der Jugendgruppe und dem Familienchor.