Auferstehungskirche

Die Auferstehungskirche und mit ihr die evangelische Kirchengemeinde gehören zum alltäglichen Bild Oberviechtachs dazu. Kaum jemand denkt beim Anblick oder beim Besuch der Kirche daran, dass es sich hierbei eigentlich um ein Kunstwerk handelt, dessen Entwurf von dem berühmten Architekten Olaf Andreas Gulbransson aus München stammt.

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Die Kirche, die am 27. September 1964 eingeweiht wurde, wächst mit ihrem weißgetünchten Mauerwerk und dem Kupferblechdach förmlich aus dem Rasen heraus. Die offene Zeltarchitektur ist prägend für das Werk Gulbranssons, ebenso das Spiel mit geometrischen Grundformen und die zentrale Anordnung von Altar, Kanzel und Taufbecken. Dabei steht das „Zelt“ für das „Zu-Gast-Sein“ des Menschen auf Erden und soll an das Stiftszelt des Alten Testaments erinnern. Typisch an der Auferstehungskirche ist, wie in allen Gulbransson-Kirchenräumen, dass Pfarrer und Gemeinde einander in einem offenen Kreis zugeordnet sind. Die meisten Paramente (Altarbehänge) sind wertvolle Entwürfe und Werke von Frau Gulbransson, der Frau des Architekten.

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Altarkreuz, Leuchter, Lesepult, Buchauflage und Altarschild sind kunstvolle Bronzearbeiten des Taufkirchner Goldschmieds Hermann Jünger. Der siebenarmige Leuchter und darüber die Gebotstafeln, der Davidstern und das hebräische Wort „Schalom“ sind Kunstschmiedearbeiten der Bau- und Kunstschlosserei Hans Gürtler, Oberviechtach, nach den Entwürfen von Pfarrer Lothar Karl Joppien.

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In der Kirche unterstreicht der mit Holz auffallend verstrebte Dachgiebel die Orientierung nach oben. Dieses „Aufwärts“ wird auch durch die farbigen Glasfenster symbolisiert. Wenn an hellen Tagen die Sonne ihre Strahlen durch die gelb-orangen Glasscheiben weit in den Innenraum wirft, wird der Name „Auferstehungs-Kirche“ spürbar. Der schlanke Kirchturm, der an den Gemeindesaal angebaut wurde, gipfelt in dem vergoldeten Symbol einer stilisierten Weltkugel mit einem Kreuz darauf, das von Johannes Maier („Maier-Schmid“) hergestellt wurde. Die Architektur der Kirche hat als Stein gewordenes Glaubenszeugnis künstlerische Qualität und stellt eine Bereicherung des Stadtbildes dar.